Portrait zur Arzneipflanze
Vitex agnus-castus – Eisenkrautgwächse – Verbenaceae
Spannungsgefühl in den Brüsten, Gereiztheit, depressive Verstimmungen vor der Regel, zu starke Monatsblutungen, Extrakte aus Mönchspfefferfrüchten senken den Spiegel des Hormons Prolaktin und ermöglichen damit die ursächliche Behandlung der Beschwerden beim prämenstruellen Syndrom.
Die scharf schmeckenden Steinbeeren des an den Ufern des Mittelmeeres beheimateten, bis zu fünf Meter hohen Strauches, nutzen die Mönche seit dem Mittelalter zur Dämpfung sexueller Begierden. Das heutige, wissenschaftlich überprüfte Anwendungsgebiet standardisierter Mönchspfefferextrakte ist ein völlig anderes: In den „Keuschlammfrüchten“ enthaltene Wirkstoffe aus der Gruppe der Iridoide und der Diterpene senken bei Frauen mit körperlichen und psychischen Beschwerden vor den „Tagen“ effektiv den Spiegel des Hormons Prolaktin. Nach einer Entbindung ist dieser, im Gehirn gebildete Stoff, für die Milchbildung zuständig. Wird er zur Unzeit in zu großer Menge ausgeschüttet, kann er die typischen Beschwerden des prämenstruellen Syndroms (PMS) mit verursachen: Spannungsgefühl in den Brüsten, Gereiztheit, depressive Verstimmungen, Kreislauf- und Verdauungsstörungen, meist gefolgt von starken Monatsblutungen, die mit krampfartigen Schmerzen einhergehen. Die Beschwerden beim PMS, von denen jede neunte Frau regelmäßig betroffen ist, werden häufig gar nicht oder mit schmerz- und krampflösenden Mitteln lediglich symptomatisch behandelt. Der gezielte, kurmäßige Einsatz von Mönchspfefferextrakten, stellt eine gut verträgliche ursächliche Behandlungsmethode dar, deren eindrucksvolle Erfolge in vielen klinischen Studien belegt sind. Da der Mönchspfeffer auch die Bildung der Gelbkörperhormone fördert, werden die entsprechenden Arzneimittel mit z.T. belegbaren Erfolgen auch bei Unfruchtbarkeit infolge von Gelbkörperinsuffizienz versucht.