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Spitzwegerich

Portrait zur Arzneipflanze

Plantago lanceolata – Wegerichgewächse – Plantaginaceae

Husten und „Kratzen im Hals“, Spitzwegerich schützt entzündete Schleimhäute, entkrampft die gereizten Bronchien und wirkt gegen Bakterien im Mund- und Rachenbereich. Der lästige Hustenreiz verschwindet.

Der Spitzwegerich gilt als hervorragende Arzneipflanze zur Linderung von Entzündungen und Infektionen im Mund und Rachenbereich, bei Katarrhen der Atemwege und damit einhergehenden Hustenbeschwerden. Ursprünglich war das Vorkommen dieser sehr anspruchslosen Pflanze auf den europäisch-asiatischen Raum beschränkt. Sie fand aber nach der Entdeckung Amerikas mit der Einwanderung europäischer Siedler durch verunreinigtes Saatgut rasch auch Verbreitung in Nordamerika. Treffend werden die typischen Blattrosetten der Wegerichgewächse dort von den Indianern „Fußtritt des weißen Mannes“ genannt In der europäischen Volksmedizin als wichtiges Heilkraut hochgeschätzt, nutzte man den Spitzwegerich traditionell bei der Behandlung unterschiedlichster Erkrankungen. Die Kommission E bestätigt die heilkräftige Wirkung bei Katarrhen der Atemwege sowie bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Vor allem die Anwendung bei Kindern wird empfohlen. Die am besten geeignete Verordungsform stellt der Sirup dar. Äußerlich wird Spitzwegerichkraut bei leichten entzündlichen Hauterkrankungen angewendet. Es ist ein altbewährtes Mittel gegen Insektenstiche. Probieren Sie es doch einmal selbst zu Hause aus! Die frischen, zerriebenen Blätter sollten möglichst sofort nach einem Stich aufgetragen werden! Aus heutiger Sicht sind die anerkannten Heileffekte des Spitzwegerichkrautes im wesentlichen auf das Vorkommen von Schleimstoffen, antibiotisch wirkenden Substanzen (Aucubin) sowie Gerbstoffen zurückzuführen. Für den Therapeuten ist auch interessant, dass der Spitzwegerich zu den wenigen Pflanzen gehört, für die bisher eine Stimulierung der Interferon-Produktion beobachtet wurde. Diese Eigenschaft kann sich positiv auf die Abwehrfähigkeit des Organismus gegen Viren in den Luftwegen auswirken.